Wie wichtig ist das Frühstück

Das Frühstück ist die wichtigste Mahlzeit des Tages.

Dieser Mythos ist allgegenwärtig in unserer Gesellschaft. Das Frühstück wird als gesund empfunden und ist  noch wichtiger alle anderen Mahlzeiten. Selbst offizielle Ernährungsrichtlinien empfehlen, dass wir frühstücken sollen.

Frühstücker neigen zu gesünderen Gewohnheiten

Laut Befragungen überspringen 25% aller US-Amerikaner  regelmäßig das Frühstück. 1 Dies wird als eine mögliche Ursache für die zunehmende Fettleibigkeit angesehen.

Viele Studien zeigen, dass „Frühstücker“ zu einer gesunderen Lebensweise neigen. Sie sind weniger wahrscheinlich übergewichtig und haben auch ein geringeres Risiko für verschiedene chronische Erkrankungen. 2  3  4

Aufgrund dieser Studien wird von Experten immer wieder dazu geraten zu frühstücken. Allerdings sind diese Studien nur reine Beobachtungsstudien, die die wirklichen Ursachen nicht nachweisen können. Sie zeigen zwar, dass frühstückende Menschen eher gesünder sind, einen direkter Zusammenhang zwischen Frühstück und besserer Gesundheit kann aus ihnen aber nicht abgeleitet werden.

So neigen zum Beispiel Menschen, die Frühstück essen dazu, sich über ihre Nahrung mit mehr Ballaststoffen und Mikronährstoffen zu versorgen. 5 6

Andererseits neigen Menschen, die das Frühstück überspringen dazu, mehr zu rauchen, mehr Alkohol zu trinken und sich weniger zu bewegen. 7

Vielleicht sind ja dies die wirklichen Gründe, dass Frühstücker im Durchschnitt gesünder und schlanker sind. Es hat eben nicht ausschließlich damit zu tun, ob man frühstückt oder nicht, sondern auch mit dem Lebenswandel.

Jedenfalls legen qualifizierte,  randomisierte und kontrollierte Studien nahe, dass es nicht wirklich wichtig ist, ob man frühstückt oder nicht.

Frühstück bringt deinen Stoffwechsel nicht in Schwung!

Eine sehr häufige Argumentation für das frühstücken ist, dass das Frühstück der morgendliche „Kick-Start“ für den Stoffwechsel sei. Auch das ist ein Mythos.

Begründet wird dabei oft mit der Thermogenese und der Zunahme des Kalorienverbrauches nach dem Essen.

Was für den Körper und den Stoffwechsel aber zählt, ist einzig und allein die am Tag aufgenommene Gesamtenergie. Dabei ist es völlig egal, zu welchen Zeiten und wie oft man isst. In Bezug auf die Energieaufnahme und den -verbrauch gibt es keinen Unterschied zwischen Frühstückern und Nicht-Frühstückern. Das Auslassen des Frühstücks hatte keinen Einfluss auf den 24 h Energieverbrauch, die Fettverbrennung und den thermischen Effekt der Nahrung. 8

Frühstück überspringen macht nicht dick

Wie oben bereits erläutert neigen Menschen, die das Frühstück auslassen dazu, mehr zu wiegen als Frühstücker. Dies erscheint im ersten Moment aber auch paradox, da nicht essen hier scheinbar zu einer Zunahme führt.

Eine Argumentation wäre hier, dass Nicht-Frühstücker durch das Auslassen einer Mahlzeit im Laufe des Tages mehr Hunger haben und dies dann mit mehr essen zu den anderen Mahlzeiten kompensieren. Die kann aber nicht durch Beweise gestützt werden.

Denn es ist zwar richtig, dass man durch das Auslassen einer Mahlzeit zu den anderen Mahlzeiten mehr isst, dies reicht aber nicht aus, um die nicht eingenommene Energie der ausgelassenen Mahlzeit zu kompensieren.

In einer Studie wurde 309 übergewichtigen Männern und Frauen empfohlen, nicht zu frühstücken. Nach 4 Monaten zeigte sich kein Unterschied zur Vergleichsgruppe, die regelmäßig frühstückte. 9.

Dieses Ergebnis wird auch durch andere Studien gestützt 10 11

Frühstück ist optional

Es ist also klar, dass dem Frühstück keine besondere Rolle zufällt.

Egal ob man frühstückt oder nicht, es ist wichtig, über den gesamten Tag gesund und ausgewogen zu essen.

Auch als „Starthilfe“ bringt das Frühstück nicht mehr, als jede andere Mahlzeit am Tag.

Es bleibt also jedem selbst und seinen persönlichen Vorlieben überlassen zu frühstücken oder nicht. Entscheidend dafür ist einzig und allein der Hunger. Das immer wieder beobachtete erzwingen eines Frühstückes, weil „man es ja braucht“ ist somit auch nicht zweckmäßig und eher kontraproduktiv für die Essgewohnheiten.

Höre auf deinen Körper und auf deinen natürlichen Hunger. Allein dieser entscheidet, wann du isst. Nicht die Uhr!

Quellenverweise:

Peter

Schreibe einen Kommentar